Resümee
Wir stehen für Sicherheit im Umgang mit Strahlung, so hatte ich den Inhalt der Beiträge zu „Praktischer Strahlenschutz – eine gesellschaftliche Herausforderung“ im einleitenden Text beschrieben. Unter welchen Rahmenbedingungen sich diese Standfestigkeit bewähren muss, das zeigen die Beiträge aus 14 Arbeitskreisen des FS.
Mit „Unterstützung von Lehrkräften durch den FS – ein konkreter Ansatz für eine große gesellschaftliche Herausforderung“ zeigt Jan-Willem Vahlbruch für den AKA, womit der FS einen Beitrag zur Nachwuchsförderung leistet. Beschrieben werden die Unterstützungsmöglichkeiten des FS für Lehrkräfte.
Die Frage, ob die „Beförderung radioaktiver Stoffe – eine gesellschaftliche Herausforderung?“ ist, beantwortet Joel Krühler für den AKB. Er stellt dar, dass trotz höchster Sicherheitsstandards dennoch eine gesellschaftliche Herausforderung bleibt, und dies insbesondere in Hinblick auf eine Akzeptanzverbesserung in der Bevölkerung.
Die Autoren Jörg Walbersloh, Frank Becker und Ekkehard Martini spüren für den AKD den „Gesellschaftlichen Herausforderungen des Strahlenschutzes im Kontext der amtlichen Dosimetrie“ nach. Sie gehen auf die zur Diskussion stehenden ICRU/ICRP-Neudefinitionen der Messgrößen ein. Aktuell sind sie der Meinung, dass dieser Ansatz nicht zu einem signifikant höheren gesellschaftlichen Nutzen führe.
Positiv klingt das Thema bei Martina Froning und Peter Hill für den AKI mit: „Inkorporationsüberwachung in Deutschland – Herausforderungen, denen wir uns stellen!“ Zu den rechtlichen Regelungen zur Inkorporationsüberwachung hat der AKI einen Anforderungskatalog mit Empfehlungen und nützlichen Informationen erarbeitet.
Für den AKMed schildern Michael Dressel und Gerd Koletzko mit „Patientenschutzmittel in der Radiologie – Ein Paradigmenwechsel! Brücken bauen zwischen Fachwissen und Patientenerwartungen“ ein aktuelles Problem und auch eine Lösung für die Kommunikation. Eine kontinuierliche Fortbildung des medizinischen Personals sei entscheidend, um aktuelle Entwicklungen und „Best Practices“ im Strahlenschutz zu berücksichtigen.
Mit „Charakteristische Grenzen für den Praktischen Strahlenschutz – Strahlung betrifft jeden“ überschreibt Jonny Birkhan vom AKSIGMA seinen Bericht. Strahlenschutz betreffe nicht nur die Experten, sondern die gesamte Gesellschaft. Charakteristische Grenzen sind Entscheidungshilfen in der Umsetzung des gesetzlichen Regelwerks mit Grenz- und Referenzwerten.
Aus dem Arbeitsgebiet des AKNAT berichtet Klaus Flesch in „Praktischer Strahlenschutz bei Tätigkeiten mit natürlich vorkommender Radioaktivität“. Strahlenschutzrechtliche Vorschriften zu NORM sind neu und enthalten Pflichten zur Abschätzung der Körperdosis. An Beispielen wird gezeigt, dass und wie für Arbeitsplätze mit Exposition durch NORM unabhängig von der Geringfügigkeit der zu erwartenden Jahresdosis die arbeitsplatzbezogene Körperdosis abzuschätzen ist.
Hans-Dieter Reidenbach verdeutlicht in „Strahlenschutz bei nichtionisierender Strahlung – Wie kommunizieren wir Risiken beim Mobilfunk?“ die zentrale Aufgabe, der sich der AKNIR stellt. Er schreibt: Wir müssen als Wissenschaftler, Behördenvertreter und natürlich auch als Strahlenschützer nicht alles wissen, aber Vertrauen bewirken durch unsere Mission als Strahlenschützer.
„Die gesellschaftlichen Herausforderungen für den Notfallschutz“ beschreiben Stefan Prüßmann und Stefan Schönhacker für den AKN. Der Bogen geht von der Nutzung der Kernenergie international über Kompetenzerhalt und neue technische Entwicklungen im Bereich Notfallschutz bis zu Krieg und Terror und Klimakatastrophe.
Die Frage „Ist der praktische Strahlenschutz eine gesellschaftliche Herausforderung?“ beantwortet Rolf Hellhammer persönlich mit JA. Als Vertreter des AKP ist ihm wichtig, dass die Akzeptanz der Betroffenen erworben werden muss.
Für den AKS schreibt Joachim Breckow zu „Praktischer Strahlenschutz – eine gesellschaftliche Herausforderung für die Strahlenbiologie“. Die Grundthematik „Strahlenbiologie/Strahlenwirkung“ bildet zwar die Basis des Strahlenschutzes, berührt aber wenig die praktischen Aspekte bei der Umsetzung von Strahlenschutzmaßnahmen. Eine „gesellschaftliche Herausforderung“ sei die seit langer Zeit anhaltende und kontrovers geführte öffentliche Debatte über Strahlenwirkung und deren Bedeutung jedoch dennoch.
Den Fragen „Radioaktivität in der Umwelt? Schadstoffe? Unerkannt!“ spürt Thomas Steinkopff für den AKU nach. Messungen zur Kontrolle seien gesellschaftlich gewünscht. Alle Maßnahmen zur Information der Öffentlichkeit dienen der Vertrauensbildung.
Die „Herausforderung im Bereich der Entsorgung“ fasst Matthias Bothe für den AKE in 3 Punkten zusammen: Freigabe als nicht radioaktive Stoffe beim Rückbau kerntechnischer Anlagen, Zwischenlagerung radioaktiver Abfälle und Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Stoffe. Ergänzt wird dieser Bericht durch Niclas Hild. Er beschreibt „Den Schweizer Weg zum Tiefenlager“.
Die Frage „Teleradiologie aus dem Ausland – Europäische Realität oder ein Ding der Unmöglichkeit?“ beantwortet Jörn Beckmann in seinem Beitrag anhand der rechtlichen Situation in Deutschland und der Schweiz.
In einem weiteren Fachbeitrag zum Schwerpunkt zeigt Andrew Karam, worauf es im Einsatz ankommt. Mit „Pi = 3“ zeigt er, dass in vielen Routinefällen eine grobe Abschätzung der Strahlung ausreichend ist, um sinnvoll reagieren zu können. An Beispielen zeigt er, dass hier Zeitersparnis Leben retten kann.
Mein Fazit: Die Beiträge aus allen Bereichen des Strahlenschutzes zeigen, dass das Vertrauen der Gesellschaft in diese Arbeit das Fundament ist, das stetig gefestigt werden muss. Wege dazu werden aufgezeigt.